Ärztlich anerkannte Fastenleiterin, Lebens- und Sozialberaterin, Studium der klinischen Ernährungsmedizin, i.A.
Als ärztlich zertifizierte Fastenbegleiterin beobachte ich die Entwicklungen in der Fastenforschung seit mehr als 10 Jahren. Und dieses Mal sind sie bahnbrechend! Denn endlich findet Fasten als eine der ältesten Therapieformen Einzug in die moderne Medizin! Zu welchen neuen Erkenntnissen die klinischen Forscher:innen gekommen sind und welches Potenzial dem therapeutischen Fasten nachgesagt wird, habe ich in diesem Beitrag für dich zusammengetragen.
Liebe Fasteninteressierte, das bislang „starre Vehikel Fastenforschung“ hat sich um ein ordentliches Stück in Richtung vielversprechender Gesundheitsvorsorge weiter-bewegt. Und das freut mich, denn endlich spricht man auch in der modernen Medizin darüber.
Was sich gerade in der Fastenforschung abspielt, ist sensationell und ich würde mir wünschen, dass jeder Mensch Zugang zu diesen Informationen erhält. Im Zuge meiner Recherchen bin ich auf einschlägige Literatur inklusiver zahlreicher aktueller Studien (1) gestoßen, die vor allem folgende Gesundheitsthemen abdecken:
So führt beispielsweise die Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung nach ICD-10 (2) in ihrer Studie mehr als 60 Krankheiten an, die sich mit Hilfe des therapeutischen Fastens erfolgreich behandeln lassen. Aber auch eine Studie der Buchinger-Wilhelmi-Klinik in Zusammenarbeit mit der Charité in Berlin (3) aus dem Jahr 2019 bestätigt ähnliche Ergebnisse: Darin wurden Daten von insgesamt 1.422 Fastenden ausgewertet und man spricht von der weltweit größten Fasten-Studie (4), die bis dato durchgeführt wurde.
Allesamt zukunftsweisende Resultate, die allmählich auch in der klinischen Praxis dank zahlreicher Studien (5) und des steigenden Interesses an Fastenangeboten ein neues Mindset in der Gesundheitsvorsorge (6) einläuten. Denn immer mehr Menschen spüren intuitiv, dass das Fasten positive Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben kann. Dieses Gefühl wird auch von der Wissenschaft bestätigt: Wenn man die Nahrungszufuhr auf ein Minimum reduziert und für 16 oder mehr Stunden fastet, setzt dies Prozesse im Körper in Gang, die die Selbstheilungskräfte ankurbeln. Und Fasten hat das Potenzial, in der Prävention sowie in der Therapieoptimierung (7) richtungsweisende Veränderungen anzustoßen.
Die oben genannten Erkenntnisse lagen auch im Fokus des 20. Internationalen Fastenkongresses (8) im Juni 2023. Hier diskutierten Mediziner:innen und Forscher:innen aus aller Welt über die Zukunft des Fastens als Präventionsmaßnahme, die auch in Kombination mit Sport überlegt wurde. Außerdem standen neben Zahngesundheitsthemen und die Auswirkungen von Fasten auf Diabetes mellitus Typ 2 noch die gesundheitlichen Vorteile des Intervallfastens auf der Kongressagenda.
Wenn man bedenkt, dass das Fasten bis vor Kurzem vor allem „nur“ mit Gewichtsregulierung in Verbindung gebracht wurde und teilweise noch wird, geben die neuesten Entwicklungen ein viel facettenreicheres Bild davon ab, was alles hinter dieser jahrtausendealten Tradition steckt.
Dank dieser Therapieform bekommt man heute neben einem potenten Heilmittel nicht nur die wunderbare Möglichkeit, sich in Selbstwirksam- und Genügsamkeit zu üben, sondern langfristig auch eine wirksame Alternative, der Selbstliebe auf die Spur zu kommen und ihr bis ins hohe Alter und gesund zu folgen. Vom Einstieg in einen gesünderen Lebensstil und der Vorbeugungsfähigkeit etwaiger Jo-jo-Effekte ganz zu schweigen!
Ein Meilenstein in der Fastenforschung war die Entdeckung der Autophagie (9), eine Art Recyclingsystem im Körper für alte und kaputte Zellen. Für diese Entdeckung erhielt der japanische Zellbiologe Yoshinori Ōsumi im Jahr 2016 den Medizinnobelpreis (10). Auch die Berichte über den italo-amerikanischen Gerontologen Valter Longo und seinen experimentellen Einsatz des Fastens begleitend zur Chemotherapie (11) haben für Aufsehen gesorgt und die Forschung weiter vorangetrieben.
Obwohl das Fasten bisher als Kontraindikation bei Krebs gilt, zeichnet sich auch auf diesem Gebiet eine mögliche Veränderung ab: Fasten als fixer Bestandteil der Genesung z. B.! Rein wissenschaftlich betrachtet, gilt etwas erst als erprobt, wenn es tatsächlich bewiesen ist. Doch selbst dann ist es noch ein langer Weg, bis die tatsächliche Umsetzung auch in den Lehrbüchern und Unterrichtsmaterialien ankommt.
Angesichts der explodierenden Kosten der Gesundheitskassen und der Zunahme chronischer Krankheiten ohne Heilungserfolg ist es ohnehin längst überfällig, über Alternativen in der Prävention sowie in der Therapieoptimierung nachzudenken.
Ich wünsche allen Fasteninteressierten, Einsteiger:innen und Wiederholungsfastenden einen gesunden Start in diesen Herbst!
Alles Liebe und bis bald,
eure Aneta
Quellen zum Weiterlesen:
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